Medaille auf Degenhart Pfeffinger

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "TEGENHART PFEFFINGER ZV SALBARN KIRCHEN MARSCHALH IN NIDERNBAIRN"; Büste mit Kopfbedeckung nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Wappenschild mit Helm und Helmzier.

Diese Gussmedaille war dem bedeutendsten und gleichzeitig letzten Vertreter der Familie der Pfeffinger zu Salmannskirchen und Zangberg gewidmet, dem niederbayerischen Erbmarschall Degenhart Pfeffinger. Der Stil des Portraits sowie die verwendete Bronze deuten auf den ersten italienischen Stempelschneider, der im heutigen Deutschland tätig wurde, auf Adriano Fiorentino, hin. Allerdings ist die Ausführung deutlich grober als bei seinen Medaillen aus Italien und selbst der frühest mögliche Entstehungszeitpunkt 1503 liegt wohl schon nach dem Tod des Künstlers. Somit ist wohl entweder von einer Veränderung einer früheren Medaille des Künstlers oder einer Neuschöpfung im Stil des Adriano Fiorentino auszugehen. Als sicher darf jedoch gelten, dass dieser Künstler nicht an der Gestaltung der Rückseite mitgewirkt hat. Die Wappendarstellung findet kein ähnliches Beispiel im Werk Adrianos und ist in ihrer schlichten und teils groben Ausführung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einem unbekannten Stempelschneider zuzuschreiben. Diese Medaille gehört zu den frühesten deutschen Portraitmedaillen nördlich der Alpen.