Medaille auf Hans Rosenberger den Jüngeren von 1551

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "HANS ROSENBERGER XLI IAR ALT ANNO M D LI"; Dreiviertelportrait nach links. Außen Kordelkreis und Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "GIB GOT - BIT GOT - DANCK GOT"; Gott Vater bei der Erhörung eines Gebets. Außen doppelter Kordelkreis, dazwischen Schriftkreis.

Hans Rosenberger der Jüngere war Plattner und entstammte einer Nürnberger Familie, die der Münz- und Medaillenkunst nahestand. Dies zeigte sich in den zahlreichen Medaillen auf Familienmitglieder, sowie der Tätigkeit als Münzmeister, die durch den Vater von Hans Rosenberger ausgeübt wurde. Hans wanderte mit seinen Brüdern 1543 nach Augsburg aus, um in diesem Zentrum des süddeutschen Italienhandels eine Handelsgesellschaft zu gründen. Dort hat er wohl auch diese Portraitmedaille in Auftrag gegeben. Solche Medaillen sollten das Repräsentationsbedürfnis des Auftraggebers befriedigen und auch zur Steigerung des Ansehens der Person und der Familie dienen. Die Medaille zeigt ihn im Alter von 41 Jahren mit sehr strengem Gesichtsausdruck. Durch die Wahl der Rückseitendarstellung machte Hans Rosenberger auch keinen Hehl daraus, dass er ein überzeugter Anhänger des Protestantismus war. So ist die Erhörung eines Gebets zu sehen, womit ein Grundsatz der Rechtfertigungslehre Luthers bildhaft dargestellt wurde. Der wahrhaft milde, bittende und dankbare Gläubige erfährt die Gnade und Barmherzigkeit Gottes.