Holzmodell einer Medaille auf Pfalzgraf Johann III. von der Pfalz

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Brustbild mit Kopfbedeckung nach links. Außen Kranz.

Pfalzgraf Johann III. von der Pfalz gehörte als Administrator des Bistums Regensburg, er wäre Fürstbischof gewesen, wenn er nicht die höheren kirchlichen Weihen verweigert hätte, zu den bedeutendsten Fürsten im altbayerischen Raum zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Entweder 1526 oder 1527 ließ er sich von Friedrich Hagenauer in München oder sogar in Regensburg eine einseitige Bleimedaille mit seinem Portrait fertigen. In diesem Fall kann man den Herstellungsprozess vom Holzmodell bis zur fertigen Medaille anschaulich machen. Dies ist ein äußerst seltener Glücksfall für die Medaillenkunde der Renaissance. So sind hier das wohl in Buchsbaum geschnitzte Modell, eine Negativform in Ton und die fertige Bleimedaille überliefert. Die Herstellung von Holzmodellen und die davon erfolgende Abformung von Gussformen waren die gängigen Arbeitsschritte eines Medailleurs bei der Herstellung einer Gussmedaille.