Medaille von Matthes Gebel auf Johann Fernberger von Eggenberg und seinen Sohn Ulrich

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "HONESTATIS ERGO M D XXXII"; Zwei Brustbilder nach links. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "D FERD I ROMANORVM HVNG BOIEM Q REGIS A CONS SECRETAR PRIMAR VICEDOMINVS AVSTR VLS ANASVM IOAN FERENBERGER AB EGENBERG PATER NATVS ANN XXXVIII VLRICH FIL SEP T VENN"; Elfzeilige Schrift.

Matthes Gebels Medaillen zeichnen sich durch einen sehr feinen Schnitt der Portraits aus. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen arbeitete Gebel jedoch nicht mit einem positiven Holzmodell, an dem er die Feinheiten ausarbeitete, sondern schnitt seine Modelle in Stein. Diese Arbeitsweise war seiner Ausbildung als Goldschmied geschuldet. Für den frisch ernannten Vizedom von Österreich, Johann Fernberger, fertigte Gebel 1532 diese Medaille. Es war seine einzige Medaille mit einem Doppelportrait von Vater und Sohn. Dabei stellte er Johann Fernberger als Mann mit strengem Bart und seinen siebenjährigen Sohn als pausbäckigen Knaben dar. Diese Medaille kann auch als Beleg für den guten Ruf und die weitreichenden Kontakte Gebels gewertet werden. Viele dieser Kontakte dürften wohl auf den Augsburger Reichstag von 1530 zurückgehen. Auch Johann Fernberger könnte dort mit Matthes Gebel in Kontakt gekommen sein, da er sich als kaiserlicher Rat möglicherweise in Augsburg aufgehalten haben könnte.