Medaille von Christoph Weiditz auf Ulrich Ehinger von 1531

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "VLRICVS EHINGER COM CONS ET AVLICVS CAES MTIS A M D XXXI"; Dreiviertelportrait mit Schild des Ordens von Santiago. Außen Schriftkreis.

Der Kaufmann in Diensten Kaiser Karls V., Ulrich Ehinger, war bis 1530 geschäftlich eng mit den Welsern verbunden. Diese Medaille wurde 1531 wohl im Kontext der Auflösung der Geschäftsbeziehung mit den Welsern in Auftrag gegeben. Mit der Ausarbeitung und Herstellung war der Medailleur Christoph Weiditz betraut, dem ein vortreffliches Dreiviertelportrait des Kaufmanns gelungen ist. Diese Form der Portraitdarstellung wurde von Weiditz in die deutsche Medaillenkunst eingeführt. Zahlreiche andere Medailleure haben versucht, diese Form nachzuahmen. Allerdings erreichte keiner von ihnen diesen hohen Grad der Kunstfertigkeit. Christoph Weiditz nutzte die Möglichkeiten dieser Darstellung, um Räumlichkeit und charakteristische persönliche Merkmale herauszuarbeiten. Dabei gab er auch den Brustschild des Ordens von Santiago wieder. In diesen Orden wurde Ulrich Ehinger von Kaiser Karl V. aufgenommen und war als Kaufmann am spanischen Hof auch sehr stark in den neuen Kolonien tätig. So gründete er 1535 eine Pastell- und Safranhandlung in Mexiko.