Medaille von Valentin Maler auf Andreas I. Imhoff von 1569

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ANDREAS IM HOFF - DER ELTER AET LXXVIII"; Dreiviertelportrait nach rechts, mit Kopfbedeckung, unter dem Armabschnitt die Jahreszahl. Außen Schrift.

Der in Iglau in Mähren geborene Medailleur Valentin Maler dürfte wohl um das Jahr 1567 nach Nürnberg gekommen sein. Dort fertigte er eine ganze Serie von Medaillen auf Nürnberger Patrizier. Aus dieser Serie stammt auch diese Bleimedaille auf Andreas Imhoff, der zu dieser Zeit Erster Losunger war, also der höchste Beamte der Reichsstadt Nürnberg. Mit diesem Amt war die Oberaufsicht über die städtischen Finanzen verbunden. Die Besonderheit dieser Medaille ist, dass das Portrait sehr exakt einem Wachsmodell folgt. Sie zeigt den 78 Jahre alten Andreas Imhoff mit den Spuren seines Alters und einer Knollnase. Wie es aussieht, ist wohl davon auszugehen, dass es sich um ein sehr naturalistisches und damit kaum bis gar nicht geschöntes Abbild dieses Kaufmanns und Nürnberger Rats handelt. Eine solche Darstellungsform ist für die Medaillenkunst der Zeit noch eher ungewöhnlich gewesen. Allerdings sollte Valentin Maler mit seinen naturalistischen Portraits schnell zahlreiche Nachahmer finden.