Medaille von Matthes Gebel auf Leonhard von Eck

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LEONHART VON EGKH"; Brustbild mit Kopfbedeckung nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "MEMORARI NOVISSIMA M D XXXXIII"; Dreizeilige Schrift und behelmter Wappenschild im Blätterkranz.

Matthes Gebels Medaillen zeichnen sich durch einen sehr feinen Schnitt der Portraits aus. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen arbeitete Gebel jedoch nicht mit einem positiven Holzmodell, an dem er die Feinheiten ausarbeitete, sondern schnitt seine Modelle in Stein. Diese Arbeitsweise war seiner Ausbildung als Goldschmied geschuldet. Im Jahr 1543 schuf er diese Medaille auf Leonhard von Eck. Dieser zählt zu den bedeutendsten Staatsmännern und Diplomaten der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und war entscheidend an der politischen Positionierung Bayerns innerhalb des frühneuzeitlichen Staatensystems beteiligt. Als bayerischer Rat und Vertrauter Herzog Wilhelms IV. war von Eck auch einer der schärfsten Kritiker des Protestantismus und versuchte mit allen Mitteln das Herzogtum Bayern als katholisches Herzogtum zu erhalten und seinen Einfluss weiter auszudehnen. Diese Medaille zeigt ihn im Alter von 63 Jahren, als seine politische Karriere bereits deutlich dem Ende zugeneigt war.