Medaille von Joachim Deschler auf Niccolò Madruzzo von 1552

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "WENCES BEYER MAEDI NATIOE BOEMVS AETATIS SVE 38 (Umschrift ist durch einen Fehler bei der Herstellung der Gussform entstellt.)"; Fast frontales Hüftbild mit Kopfbedeckung nach links. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "OVM PARITER OMNIBVS MORIENDVM NON TARDE SED CLARE MORI OPTANDVM"; Skelett liegt auf Bahre über Steinen. Oben Schrift.

Diese Medaille auf den Mediziner und Naturforscher Wenzel Beyer entstand nach dessen Tod 1526 im Auftrag seines Landesherren, des Grafen Stefan von Schlick. Jenem gehörten zahlreiche Besitzungen im Eger- und Tepeltal, zu denen auch die Geburtsstadt Elnbogen, das heutige Loket, zählte. So verfasste Wenzel Beyer zahlreiche Schriften im Auftrag oder zumindest unter Förderung seines Landesherren und widmete sein bedeutendstes Werk, eine Abhandlung über die Heilquellen von Karlsbad, eben diesem Graf Stefan von Schlick. Diese Arbeit ist die früheste wissenschaftliche Beschreibung der Karlsbader Heilquellen und wurde noch im 17. Jahrhundert neu aufgelegt. Die Gestaltung und der Guss der Medaille ist wohl dem Medailleur Melchior Bayer dem Älteren zuzuordnen. Allerdings ist dies nicht gesichert, da der Medailleur nur mit MP signiert hat und somit theoretisch mehrere mögliche Auflösungen dieser Signatur denkbar wären.