Medaille auf den Tod von Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel von 1626

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "CHRISTIANVS D G P E H DVX P E L"; Geharnischtes Brustbild nach rechts in Medaillon, außen Schildfassung. Auf Medaillon Schrift.

Rückseite: Aufschrift "Im Medaillon: MORS VLTIM - LINEA RERVM Im Medaillon unten: TIBI MORS PARAMVR Auf Gürtel: HONI SOIT QVI MAL Y PENSE Außen: NATVS ILLVSTRISS DVX GRONINGAE X SEPT - ANNO MDIC POSTVLATVR - AD EPISCOPATVM HALBERST - VI AVGVST MDCXVI IN ASTRA - CONCESSIT WOLFENBYTL - VI IVNII"; Totenschädel mit Knochen liegt auf Sarg, darüber ein Stundenglas, außen Schrift, das Ganze gefasst in einem beschrifteten Gürtel. Außen drei Schriftkreise.

Herzog Christian der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel zählt zu den bekanntesten Söldnerführern des Dreißigjährigen Kriegs. Insbesondere seine Plünderung des Paderborner Domschatzes blieb in Erinnerung. Dafür sorgte der Herzog allerdings auch selbst, da er aus dem erbeuteten Silber die sogenannten Pfaffenfeindtaler prägen ließ. Diesen außergewöhnlichen Namen erhielten diese Münzen wegen des zentralen Teils der Vorderseitenlegende. Diese lautete: GOTTES FREVNDT - DER PFAFFEN FEINDT. Kurze Zeit nach dem Raub des Domschatzes wurde Herzog Christian 1622 schwer verwundet und verlor seinen rechten Arm. Möglicherweise steht sein Tod 1626 noch in Verbindung mit dieser Verwundung. Auf jeden Fall wurde diese Medaille auf den Tod des Herzogs ausgegeben. Sie greift das Memento-mori-Motiv auf und erinnert somit an die Vergänglichkeit des Lebens. Zudem wird durch die Darstellung des Ordensgürtels des Hosenbandordens auf die Mitgliedschaft Herzog Christians in diesem Orden hingewiesen.