Carlino von Papst Clemens XIV. aus Rom

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "CLEM XIV - PONT M A III"; Wappenschild, darüber gekreuzte Schlüssel und Tiara. Außen Schriftkreis und Strichelkreis.

Rückseite: Aufschrift "VN CARLINO ROMANO 1771"; Vierzeilige Schrift in Schmuckkartusche.

Nach einer langen Reihe von Päpsten adeliger Geburt wurde Clemens XIV. (1769-1774) 1769 als Bürgerlicher zum Papst gewählt. Seine Wahl erfolgte dabei, wegen eines tiefgreifenden Streits innerhalb des Konklaves, erst im 185. Wahlgang. Bei diesem Konflikt ging es um die Zukunft des Jesuitenordens. Da Clemens XIV. sich vor seiner Wahl neutral verhalten hatte, wollte er eine etwaige Entscheidung so weit wie möglich hinausschieben. Allerdings sah er sich 1773 dazu gezwungen den Jesuitenorden aufzulösen. Diese Entscheidung wurde jedoch bereits 1814 rückgängig gemacht und damit der Orden wiederbelebt. In diesem Kontext ist es interessant, dass Papst Franziskus selbst dem Jesuitenorden angehört und damit der erste Papst aus diesem Orden ist. Kleinmünzen wie dieser Carlino wurden im Kirchenstaat aus relativ schlechtem Silber hergestellt, wobei die Oberfläche so behandelt wurde, dass sie nach einer deutlich höherwertigeren Silberlegierung aussah.