Undatierter Wallfahrtsanhänger aus Altötting

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S MARIA OETHING - PATRONA BAVARIAE"; Stehendes Gnadenbild von Altötting in einem Schrift- und Blütenkreis.

Rückseite: Erzengel Gabriel mit Zweig, darüber der Heilige Geist.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Dies lässt sich auch anhand von Stücken aus bayerischen Wallfahrtsorten nachvollziehen. Diese Wallfahrtsmedaille entstand zur Marienwallfahrt in Altötting, dem wohl bekanntesten bayerischen Wallfahrtsort. Sie wurde wohl Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts gefertigt. Besonders ist hierbei die Darstellung auf der Rückseite. Diese zeigt den Verkündigungsengel, also den Erzengel Gabriel. Dabei diente eine sehr ähnliche Darstellung einer anderen Wallfahrtsmedaille aus Altötting als Vorbild.