Wallfahrtsmedaille aus Altötting von Paul Seel von 1684

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S MARIA ALTENOETING BITT VOR VNS"; Stehendes Gnadenbild von Altötting in einem Portal, wird von zwei Engeln flankiert, darüber thront die Heilige Dreifaltigkeit und krönt das Gnadenbild. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "ECCE CRVCEM DOMINI FUGITE PARTES ADUERSAE 1684"; Benediktusschild zwischen dem Heiligen Aloisius von Gonzaga und dem Heiligen Benedikt von Nursia, darüber Christus in den Wolken. Außen Schriftkreis.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Dies lässt sich auch anhand von Stücken aus bayerischen Wallfahrtsorten nachvollziehen. Diese Wallfahrtsmedaille entstand zur Marienwallfahrt in Altötting, dem wohl bekanntesten bayerischen Wallfahrtsort. Sie wurde 1684 gefertigt und zeigt auf der Vorderseite das von Engeln flankierte Gnadenbild der Schwarzen Madonna, das von der Heiligen Dreifaltigkeit bekrönt wird. Die Rückseite trägt hingegen das Bild zweier Heiliger, wobei Christus über ihnen in den Wolken als Hüftbild verortet ist. Vor ihnen befindet sich der Benediktusschild.