Gelochte Wallfahrtsmedaille aus Altötting

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S MARIA OETHING - PATRONA BAUARIAE"; Stehendes Gnadenbild von Altötting. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "S IGNATIVS SOC I E - S FRANCISCVS XAV Im Abschnitt: AD MAIOREM DEI GLORIAM"; Die Heiligen Ignatius von Loyola und Franz Xaver stehen vor Altar, darüber strahlendes IHS. Außen und im Abschnitt Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Dies lässt sich auch anhand von Stücken aus bayerischen Wallfahrtsorten nachvollziehen. Diese ovale Wallfahrtsmedaille stellt eine große Besonderheit innerhalb der Stücke aus Altötting dar. Sie ist nämlich den beiden Hauptgründern des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola (1491-1556) und Franz Xaver (1506-1552), gewidmet. Sie werden auch auf der Rückseite dieser Medaille bildlich dargestellt. Die Wahl des Bildmotivs ist ein Zeichen der Bedeutung, die die Jesuiten für das Erstarken der Marienwallfahrt in Altötting hatten.