Medaille auf das Deggendorfer Hostienwunder

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "HOCHGELOBT U. GEBENDEIT DAS - ALLERHEILIGSTE SAKRAMENT"; Monstranz mit Hostie. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "MICHAEL ERZENGEL BITT FÜR UNS"; Erzengel Michael steht mit Flammenschwert und Waage auf zu Boden geworfenen Luzifer. Außen Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Dies lässt sich auch anhand von Stücken aus bayerischen Wallfahrtsorten nachvollziehen. Diese Medaille entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu Ehren des angeblichen Hostienwunders von Deggendorf. Mit diesem 'Wunder' sollte jedoch nur der aus finanziellen Gründen erfolgte Judenpogrom von 1337 religiös begründet und kaschiert werden. Im Jahr 1992 wurde die darauf aufbauende Wallfahrt vom Regensburger Bischof aufgehoben.