Wallfahrtsmedaille für die Benediktinerinnenabtei Eichstätt

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Heilige Wallburga vor Gruftaltar.

Rückseite: Sterbeszene aus dem Leben des Heiligen Benedikt von Nursia.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Dies lässt sich auch anhand von Stücken aus bayerischen Wallfahrtsorten nachvollziehen. Diese vierpaßförmige religiöse Medaille entstand wohl im 18. Jahrhundert für die Benediktinerinnenabtei Eichstätt. Dort entschied man sich bei der Gestaltung dieser Medaille für eine Darstellung der Heiligen Walburga (um 710-779/780), der Schwester des ersten Eichstätter Bischofs, vor dem Gruftaltar auf der Vorderseite. Die Rückseite blieb der Sterbeszene aus der Lebensbeschreibung des Heiligen Benedikt (um 480-547) vorbehalten.