Achteckige Wallfahrtsmedaille auf die Wallfahrt zum Heiligen Rasso in Grafrath

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S RASSO - O P N"; Hüftbild des geharnischten Heiligen Rasso, die Linke am Schwertgriff, mit der Rechten eine Kirche haltend. Darüber Schrift.

Rückseite: Aufschrift "PATRONUS - CONTRA - CALCULUM - ET - HERNIAM"; Schrift in fünf Zeilen.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Der Heilige Rasso als Gründer des Benediktinerklosters auf der Amperinsel Wörth steht im Zentrum der vorliegenden Medaille. Neben der Gründung des Klosters samt dem Bau der zugehörigen Kirche soll der Heilige auch wertvolle Reliquien aus dem Heiligen Land und Rom für seine Stiftung gesammelt haben. Heute befindet sich in Grafrath nur mehr das Grab des Heiligen, das Kloster wurde nach Dießen verlegt und die Reliquien nach Andechs überführt.