Geigenförmige Wallfahrtsmedaille auf die Bruderschaft zur Unbefleckten Empfängnis Mariä in Neuötting

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "SIG CONFR - B - V M IMMAC NEO - ÖTTINGAE"; Die von Strahlen umgebene, auf dem Halbmond und der von einer Schlange umwundenen Weltkugel stehende Jungfrau Maria mit einem Lilienstängel in der Rechten und einem Sternenkranz um das Haupt. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "RELIGIONIS INSIGNIA SERAPHICAE"; Die fünf Wunden Christi: Das von einem Strick umgebene, gekrönte Herz, darüber und darunter die durchstochenen Hände und Füße. Außen Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Die vorliegende Wallfahrtsmedaille wurde auf die Bruderschaft zur Unbefleckten Empfängnis Mariä in Neuötting Mitte des 18. Jahrhunderts gefertigt. Errichtet wurde die Bruderschaft 1720 in der Klosterkirche des Franziskanerklosters in Neuötting. Geweiht wurde die Kirche dem Heiligen Petrus von Alcantara. 1797 wurde die Kirche samt dem Kloster durch einen Stadtbrand vernichtet, jedoch noch vor der Säkularisation rasch wieder aufgebaut.