Wallfahrtsmedaille auf die Wallfahrt nach Vierzehnheiligen

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "ERINNERUNG AN DIE WALLFAHRT VIERZEHN HEILIGEN ZU FRANKENTHAL, IN OBERFRANKEN."; Zweigeteilte Bildfläche: Oben erscheint das Jesuskind dem Schäfer Hermann und einer Gefährtin; unten die Ansicht der Wallfahrtskirche in ländlicher Umgebung. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "PANTALEON, CYRIAC. EGID. DIONYS. EUSTACH. ACHAT. MARGARETHA. BARBARA. KATHARINA, BLASIUS, ERASMUS, GEORG, VITUS, CHRISTOPH."; Oben schwebt das Jesuskind in Strahlen, um dieses gruppieren sich die 14 Heiligen mit ihren jeweiligen Attributen. Außen Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei wandelten sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich. Aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters gingen die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit hervor. Im Zuge der Gegenreformation nahm nicht nur die Zahl der Wallfahrtsorte stark zu, sondern auch die Typenvielfalt der Wallfahrtsmedaillen. Erworben wurden die Stücke von den Gläubigen zumeist am jeweiligen Pilgerort, waren aber keine bloßen Souvenirs, sondern Zeichen gelebter Volksfrömmigkeit. Sei es als Anhänger, als Bestandteil des Rosenkranzes oder eingenäht in die Kleidung: Schutz und Segen sollen die religiösen Medaillen auch noch in modernen Zeiten gewährleisten. Mit dem 19. Jahrhundert und einer zunehmenden Industrialisierung der Produktion entwickelten sich jedoch die Wallfahrtsmedaillen schließlich zu regelrechten Massenobjekten.