Herzförmige Wallfahrtsmedaille auf die Wallfahrt nach Wessobrunn und die dortige Bruderschaft zur Unbefleckten Empfängnis Mariens

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Umschlossen von Weinreben das Brustbild der Jungfrau Maria von vorne mit leicht nach rechts geneigtem Haupt, das von einem Kranz aus Rosen bedeckt und von Sternen umgeben ist; auf der Brust ein Medaillon mit dem Monogramm Jesu: IHS.

Rückseite: Aufschrift "S IOS"; Umschlossen von Weinreben das Hüftbild des Heiligen Joseph mit einem Lilienstängel in der Rechten und dem Jesuskind auf dem linken Arm; darüber Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei wandelten sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich. Aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters gingen die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit hervor. Im Zuge der Gegenreformation nahm nicht nur die Zahl der Wallfahrtsorte stark zu, sondern auch die Typenvielfalt der Wallfahrtsmedaillen. Erworben wurden die Stücke von den Gläubigen zumeist am jeweiligen Pilgerort, waren aber keine bloßen Souvenirs, sondern Zeichen gelebter Volksfrömmigkeit. Sei es als Anhänger, als Bestandteil des Rosenkranzes oder eingenäht in die Kleidung: Schutz und Segen sollen die religiösen Medaillen auch noch in modernen Zeiten gewährleisten. Mit dem 19. Jahrhundert und einer zunehmenden Industrialisierung der Produktion entwickelten sich jedoch die Wallfahrtsmedaillen schließlich zu regelrechten Massenobjekten.