Ulrichskreuz auf die Lechfeldschlacht als Patengeschenk zur Taufe von 1710

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Die Lechfeldschlacht im Jahr 955: Von links das Heer der Deutschen und nach rechts das der Ungarn, im Zentrum vorweg der Heilige Ulrich mit dem Kreuz in der Rechten, nachfolgend Kaiser Otto I., darüber in Wolken ein Engel nach rechts schwebend; im Abschnitt ein Zweikampf von zwei Reitern mit gezückten Schwertern.

Rückseite: Aufschrift "Anno 1710 / DEN 15 OCTOBE / MORGENS / ZWISCHEN / 7 und 8 / UHR / IST GEBOHREN MARIA TERESIA / CLOSTERMEYRIN / IHR GEVATTER BEY DER HL TAUFF WAR / GEORG / AZWANGER / BÜRGER UND / GOLTSCHMIDT / G G G / DAS ZU SEINER / EHRE ER WAR / UND FROMM WERDE"; Schrift in 17 Zeilen.

Im Zuge der Gegenreformation nahm nicht nur die Zahl der Wallfahrtsorte stark zu, sondern auch die Typenvielfalt der Wallfahrtsmedaillen. Erworben wurden die Stücke von den Gläubigen zumeist am jeweiligen Pilgerort, waren aber keine bloßen Souvenirs, sondern Zeichen gelebter Volksfrömmigkeit. Sei es als Anhänger, als Bestandteil des Rosenkranzes oder eingenäht in die Kleidung: Schutz und Segen sollen die religiösen Medaillen auch noch in modernen Zeiten gewährleisten. Mit dem 19. Jahrhundert und einer zunehmenden Industrialisierung der Produktion entwickelten sich jedoch die Wallfahrtsmedaillen schließlich zu regelrechten Massenobjekten.