"Rathaustaler" zu Ehren der Stadt Nürnberg (wohl) von 1689

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "SUB UMBRA - ALARUM"; Vor dem Nürnberger Rathaus mit geöffneten Portalen sitzt die Stadtgöttin Noris auf einem steinernen Postament nach links. Auf dem Kopf trägt sie die Mauerkrone und hält einen Freiheitshut auf einem Spieß und ein Füllhorn. Die beiden Nürnberger Wappen auf verzierten Schilden sind an das Postament angelehnt. Über der Noris schwebt der bekrönte Reichsadler mit dem Kleinod des Ordens vom Goldenen Vlies um den Hals sowie Zepter und Reichsapfel in den Fängen. Unten rechts auf dem Sockel die Signatur P H M. Unten ein Kreuz als Zeichen des Münzmeisters. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "NUMMUS REIP NORIMBERG / NACH DEM ALTEN / SCHROT UND / KORN"; Stadtansicht, darüber strahlendes Dreieck als Symbol der Trinität. Im Abschnitt Schrift.

Trotz seines medaillenartigen Aussehens handelt es sich bei dem Stück um eine Münze, da der Medailleur Philipp Heinrich Müller vom Magistrat beauftragt wurde, Stempel für einen Taler zu schneiden. Die Darstellung der Vorderseite verweist auf die alte unmittelbare Reichsfreiheit der Stadt Nürnberg unter dem kaiserlichen Schutz. Die Vedute der Rückseite zeigt die Stadt von Nordosten mit den Kirchen St. Lorenz und St. Sebaldus sowie der Kaiserburg. Den Hinweis auf eine Prägung „nach dem alten Schrot und Korn“ im Abschnitt der Rückseite brachte man vornehmlich in Zeiten der Münzverschlechterung an, um die Münze als guthaltig auszuweisen. Dies war notwendig, da die Prägung während der sogenannten „Kleinen Kipperzeit“ erfolgte, die erst 1694 beendet werden konnte.