Nürnberger Rechenpfennig von Lazarus Gottlieb Lauffer auf die Belagerungen von Barcelona 1705 und 1706

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "CAROLVS III D·G· - HISP·ET INDIA REX·"; Brustbild nach rechts, darunter die Signatur LGL.

Rückseite: Aufschrift "BARCELLONA GALL·EREPTA· / 1705. Abschnitt: FORTITER CONTRA / EOSD·DEFENSA· / 1706·"; Ansicht von Stadt und Hafen von Barcelona.

Die Vorderseite zeigt ein Brustbild Karls III. (1703‒1713) als designierten Gegenkönig von Spanien im Harnisch und als Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies. Die Panzerung des Monarchen verweist bereits indirekt auf die militärischen Auseinandersetzungen im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges (1701−1714). Deutlicher wird die Rückseite, die sich mit den Belagerungen Barcelonas direkt auf zwei der zentralen Auseinandersetzungen im Zuge des Thronkonflikts zwischen Philipp V. von Anjou (1700‒1746) und dem späteren Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches Karl VI. (1711‒1740) bezieht: Von ihm wurde Barcelona zu Wasser und zu Land ab dem 13. September 1705 belagert. Am 15. Oktober 1705 konnte der Habsburger siegreich in die Stadt einziehen und sich damit auch die Kontrolle ganz Kataloniens als Machtbasis auf der iberischen Halbinsel sichern. Im Gegenzug wurde Barcelona bereits ein Jahr später von den französischen Truppen belagert. Durch die Hilfe der mit Habsburg verbündeten Engländer, konnte die katalanische Metropole jedoch gehalten werden. Beim Stempelschnitt hat sich der Nürnberger Rechenpfennigmacher aus der Familie Lauffer an einer Medaille des Augsburger Medailleurs Ph. H. Müller orientiert.