1/2 Taler auf die Einweihung des Aschaffenburger Schlosses 1614 unter Johann Schweikhard von Kronberg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IOES SVICARDVS D G ARCHIEPS MOGVNT S R I PRINCEPS ELECTOR"; Auf Schwert und Krummstab dreifach behelmter Wappenschild.

Rückseite: Aufschrift "AVSPICE DEO COMITE FORTVNA XVII FEBRVARII ANNO M D C XIIII"; Ansicht des Aschaffenburger Schlosses aus der Vogelperspektive, links im Feld alchemistisches Zeichen, unten die Signatur: L S.

Die Vorderseite des Halbtalers zeigt den Wappenschild des Mainzer Erzbischofs Johann Schweikhard von Kronberg (1604−1624), der sich aus dessen Familienwappen und dem Wappen des Erzstifts in quadrierter Form zusammensetzt. Die Rückseite feiert die Einweihung des Aschaffenburger Schlosses Johannisburg nach dessen Wiederaufbau am 17. Februar 1614. Dies war zugleich der 10. Jahrestag der Wahl Johann Schweikhards zum Erzbischof und Kurfürsten von Mainz. Entsprechend nachvollziehbar ist es, dass er auf diesen Anlass eine ganze Reihe ähnlicher Stücke sowohl in Silber als auch in Gold prägen ließ. Mit dem Wiederaufbau des Schlosses erlebten die kurmainzischen Gebiete um Aschaffenburg einen enormen Aufschwung. Hier etablierte man fortab nicht nur eine zentrale Verwaltung mit eigener Justiz- und Finanzverwaltung sowie allen notwendigen militärischen Ämtern, sondern Aschaffenburg war von da ab auch Residenzstadt mit dem Hof und der Regierung des Erzbischofs und Kurfürsten. Der Stempelschneider der vorliegenden Münze wird sich bei der Darstellung von Schloss Johannisburg wohl an einem Kupferstich des Architekten Georg Ridinger (1568−1617) orientiert haben.