Doppeltaler des sächsischen Kurfürsten Christian II. unter der Vormundschaft von Friedrich Wilhelm I. aus dem Jahr 1596

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite Bild: Hüftbilder Christans II., Johann Georgs und Augusts nebeneinander in unterschiedlicher Größe, geordnet nach dem Lebensalter der Fürsten. Darüber der Reichsapfel, zu den Seiten die Jahreszahl 15 - 96.

Vorderseite Schrift: CHRISTIAN IOHAN GEORG ET AVGVSTVS

Rückseite Bild: Dreifach behelmter Wappenschild, oben rechts das Münzmeisterzeichen.

Rückseite Schrift: FRAT ET DV - CES SAXON

Nach dem frühen Tod des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591, reg. ab 1586) folgte ihm sein ältester Sohn 1591 noch minderjährig als sächsischer Kurfürst Christian II. (reg. 1591-1611) nach. Zunächst noch unter der Vormundschaft Herzog Friedrich Wilhelms I. von Sachsen-Weimar-Altenburg (reg. 1573-1602) fungierte Christian II. als Münzherr einer Münzserie aus Mehrfachtalern, Talern und Talerteilstücken, die ihn zusammen mit seinen jüngeren Brüdern zeigen. In der frühneuzeitlichen Münzprägung der sächsischen Kurfürsten war es im Grunde nicht ungewöhnlich, dass die Brüder eines Kurfürsten auf Münzen abgebildet und/oder in der Umschrift genannt wurden. Da Christian II. aufgrund geistiger Beschränkungen jedoch kaum in der Lage war, die Staatsgeschäfte allein zu führen, bezeugen die bis zu seinem Lebensende 1611 geprägten "Dreibrüdertaler" die besondere Bedeutung der Brüder für seine Herrschaft. Nach dem Erreichen seiner Volljährigkeit blieben dem Kurfürsten zwar die Vorderseiten der Münzen alleinig überlassen, während Johann Georg und Augustus nur noch auf den Rückseiten abgebildet waren, dennoch blieb Christian II. Zeit seines Lebens von Beratern abhängig.