bavarikon4UBeschreibung
Das Konkurrenzmusterbuch stellt ein typisches Beispiel seiner Gattung dar. Die Muster sind unregelmäßig ausgeschnitten und ebenso unsystematisch eingeklebt. Das Papier des Buches weist eine andere Beschaffenheit gegenüber den Kollektionsmusterbüchern auf. In diesem Fall lassen sich jedoch zahlreiche Hinweise auf die Mitbewerber von Schöppler & Hartmann finden. So sammelte der Firmeninhaber Karl Forster oder einer seiner Mitarbeiter Stoffdrucke der Konkurrenten aus Prag und Wien, aus Frankreich und der Schweiz oder aber von anderen deutschen Herstellern.
Viele der Musterbücher der NAK bergen Stoffmuster europäischer Baumwolldruckereien. Die unterschiedlich geschnittenen Muster scheinen bisweilen Stücke von aufgetrennten Kleidern zu sein. Gelegentlich brachten Mitarbeiter der Augsburger Druckerei die Stoffmuster der Konkurrenz von Messen mit und versahen sie mit dem Kommentar, dass sich die Ware in Bayern gut verkaufen ließe.
Autor
Michaela Breil
Literatur
Kluge, Andrea, Entdecken einer neuen Welt. Typologie und interdisziplinärer Quellenwert von Stoffmusterbüchern, in: Geschichte braucht Stoff - Stoffe machen Geschichte. Historische, quellenkundliche und archivisches Aspekte von Stoffmusterbüchern, hrsg. von Sächsisches Staatsministerium des Inneren, Halle, 1. Auflage 2001, pp. 89-105.
Fahn, Monika, Die Musterbücher der Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK), in: Die Süddeutsche Textillandschaft. Geschichte und Erinnerung von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart, hrsg. von Murr, Karl Borromäus, u.a., Augsburg: Wißner-Verlag, 1. Auflage 2010, pp. S. 413-446.
Murr, Karl Borromäus & Richard Loibl (Hrsg.), Staatliches Textil- und Industriemuseum. Museumsführer, Augsburg: Wißner Verlag, 1. Auflage 2010.
Kluge, Andrea: Der Stoff aus dem die Mode ist ... Die Stoffmustersammlung der Neuen Augsburger Kattunfabrik, hrsg. von Neue Augsburger Kattunfabrik, Rosenheim: Rosenheimer Verlagshaus, 1991.