Wirkteppich/Verdüre

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Der querrechteckige Wirkteppich mit floralen Motiven ist in der Sammlung zusammen mit einem Pendant im gleichen Format, aber leicht variierter Darstellung, vertreten (vgl. HI Te 005). Einem unvergänglichen Garten gleich, drängen sich auf dunkelbraunem Grund dicht aneinander unterschiedliche Blütenpflanzen mit verschiedenstem Blattwerk. Iris, Rosen, Löwenzahn, Narzissen und Erdbeeren leuchten im Farbkontrast (Rot, Gelb, Blau) als strahlende Blütenpracht und setzen sich auf diese Weise von dem in diversen Grüntönen abgestuften Blattwerk ab. Die Erzeugung von Tapisserien bildete vom 15. bis ins 17. Jahrhundert in den damaligen südlichen Niederlanden – dem heutigen Belgien – einen wichtigen wirtschaftlichen Zweig. Neben den berühmten Tapisserien aus Brüssel, waren unter anderen auch jene aus Oudenaarde, Brügge, Tournai, Antwerpen, Mechelen, Gent und Enghien bekannt. Diese Orte hatten sich vor allem auf Verdüren spezialisiert. Die fertigen Tapisserien wurden meist über Händler in Antwerpen exportiert.

Author

Andrea Mayerhofer-Llanes