Tummler

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Der kleine Becher in Kugelform, ein sogenannter Tummler, ist an seiner Wandung ganz mit getriebenem und punziertem Laubwerk verziert, der Lippenrand leicht ausgestellt und glatt belassen. Auf seiner Bodenunterseite ist die Meistermarke des Nürnberger Goldschmieds Reinhold Rühl (1622–1705, Meister 1652) sowie das Nürnberger Beschauzeichen „N“ eingestempelt. Von dem Meister sind zahlreiche Becher und Humpen erhalten, die sich vor allem durch ihre opulenten und um die Zeit um 1650 beliebten Blumen- und Fruchtdekore auszeichnen. Becher in der Form eines Tummlers, auch Faustbecher genannt, gibt es seit dem Mittelalter. Sie wurden häufig auch ohne Standfläche angefertigt. Fallen sie um, richten sie sich selbst wieder auf. Beliebt war diese Art von Trinkgefäß wegen der handlichen Größe vor allem auf Reisen und bei der Jagd.

Autor

Birgit Schübel