Achteckiger Becher

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Der achteckige, hohe Becher ist an seiner Wandung unterhalb des Lippenrandes mit gravierten Blattranken, Bändern und Blumenfestons verziert. Er ist ein Beispiel für die Vielzahl an unterschiedlichen Becherformen, die es im 16. und 17. Jahrhundert in der Nürnberger Goldschmiedekunst gab. Der Becher wurde von Hans Pott (tätig 1627–1659) gefertigt, der ursprünglich aus Lübeck stammte und Sohn eines dortigen Goldschmieds war. Da er mit der Tochter des Nürnberger Goldschmieds Jeronimus Beham (tätig 1593–1610) verlobt war, wurde er 1627 zur Meisterprüfung zugelassen, obwohl eigentlich ein Nürnberger Goldschmiedesohn an der Reihe gewesen wäre. Nur einige Tage nachdem er seinen Handwerkseid am 19. Mai 1627 abgelegt hatte, heiratete er Anna Beham (gest. 1661). Neben dem Tucher’schen Becher sind von Pott bisher nur ein Löffel mit dem Wappen der Familie Haller und ein Römerbecher bekannt.

Autor

Birgit Schübel