Paar Kugelfußbecher

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Die kleinen glockenförmigen Becher stehen auf drei Kugelfüßen. Ihre Wandung ist mit Schuppenmuster versehen. Kugelfußbecher entstanden in Nürnberg vor allem im 17. und 18. Jahrhundert und wurden mit den unterschiedlichsten Dekoren verziert. Von dem Goldschmied Johann Friedrich Ehe (1735–1808, Meister 1773), der diese Becher anfertigte, existieren in vielen Museen und Sammlungen zahlreiche weitere Kugelfußbecher mit Schuppendekor. Neben Kugelfußbechern sind von Johann Friedrich Ehe auch Judaica in großer Zahl erhalten, auf die er sich anscheinend spezialisiert hatte. Die Meistermarke des Goldschmieds, die an der Becherunterseite eingestempelt ist, zeigt seine Initialen IF/E im Dreipass. Angefertigt wurden die Becher zwischen 1793 und 1797. Ihre Entstehungszeit lässt sich anhand des sogenannten Vorgeherbuchstabens feststellen, der neben Meistermarke und Nürnberger Beschauzeichen auf der Bodenunterseite der Becher eingestempelt ist. Vorgeherbuchstaben wurden von den geschworenen Goldschmieden, also von vereidigten, auf Zeit gewählten Meistern, die vor allem Aufsichts- und Kontrollfunktion über das Handwerk hatten, zwischen 1767 und 1808 verwendet.

Autor

Birgit Schübel