Gesamtansicht des wiederaufgebauten Tucherschlosses mit neuem Gartenbereich, von Nordwesten gesehen

Stadtarchiv Nürnberg

Beschreibung

Während in der direkten Nachbarschaft des Tucher’schen Anwesens schon seit den frühen Fünfzigerjahren neue Wohnhäuser gebaut worden waren, dauerte es bis zur Fertigstellung des wiedererrichteten Sandsteinschlosses mit seinen Annexbauten ab Kriegsende über zwei Jahrzehnte. Bereits im Frühjahr 1968 hatte man nördlich des Anwesens mit der Anlage des Gartens, einer mit einzelnen Sträuchern und Bäumen aufgelockerten Rasenfläche, begonnen. Vom Schloss her gelangte man auf zwei Treppen ins höher gelegene Grün: Eine führte direkt vom Schlosshof hinauf, die andere über einen kleinen Seitengarten, der anstelle zerstörter Bebauung an der Südwestecke des Grundstücks geschaffen wurde. Diesen Bereich sollte eine hohe Sandsteinmauer zur Straße hin abschirmen. Anders als ehedem erstreckte sich der eigentliche Schlossgarten nun nicht mehr bis zur Langen Gasse, die im Norden an der Stadtmauer entlang führte. Nur noch halb so groß, wurde er am oberen Ende durch eine Hecke vom künftig öffentlich zugänglichen Bereich abgegrenzt. Im Herbst 1968 war der Wiederaufbau des Tucherschlosses samt Nebengebäuden abgeschlossen. Am 24. Oktober 1968 fand die offizielle Einweihung des rekonstruierten Renaissanceanwesens statt. Der Bauherr konnte diese Feier allerdings nicht mehr miterleben: Hans Christoph von Tucher, der das Gebäude teils als Altersitz nutzen und teils als Museum der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte, war überraschend mit nur 63 Jahren am 11. August in London verstorben.

Author

Ulrike Berninger