Drei Bierseidel der Freiherrn Theodor, Maximilian und Friedrich Tucher von Simmelsdorf

Tucher'sche Kulturstiftung

Beschreibung

Das „Seidel“ (im Dialekt „Seidla“) mit Halblitervolumen ist im fränkischen Raum die gängige Einheit für den Bierausschank. Die drei personalisierten Bierseidel aus Holz sind abwechselnd aus dunklen Eichen- und hellen Birkenholzdauben gefertigt. Zwei Messingringe umfassen die Trinkgefäße. Ihre Deckel sind als kunstvolle Blattkränze gestaltet, die ein Medaillon im Zentrum rahmen. In diesem befinden sich jeweils das Tucherwappen und ein Schriftband mit dem Rufnamen des jeweiligen Besitzers „Theodor“, „Max“ und „Friedrich“. Als Daumenrast dient eine gedrechselte Eichel. Die Namen verweisen auf die drei Brüder Theodor Friedrich Camill (1838–1916), Maximilian Joseph Friedrich (1845–1919) und Friedrich Sigmund Gottlieb von Tucher (1859–1878). Sie waren Söhne des Begründers der Leitheimer Linie der Familie Tucher von Simmelsdorf, Karl Friedrich Wilhelm (1805–1875). Theodor baute die Freiherrlich von Tucher’sche Brauerei in Nürnberg zu einem international operierenden Unternehmen aus. Maximilian stand als Konsul auf Malta in diplomatischen Diensten des Deutschen Kaiserreiches. Da Friedrich bereits mit 19 Jahren verstarb, lässt sich die Entstehungszeit der drei Seidel um 1870–1878 eingrenzen.

Autor

Amelie Gerhard, Claudia Däubler-Hauschke