Tuchersaal, in: Album des Germanischen Nationalmuseums für Hans Christoph von Tucher, 1954

Stadtarchiv Nürnberg

Beschreibung

Bereits Ende Januar 1949 hatte das Germanische Nationalmuseum dem seit 1946 amtierenden zweiten Vorsitzenden seines Verwaltungsrats, dem Bankmanager und Juristen Hans Christoph von Tucher (1904–1968), als Dank „für seine Förderungen und Verdienste“ eine handgefertigte „Erinnerungsgabe“ gewidmet: ein höchst aufwändig gestaltetes leinengebundenes Album mit Lederrücken (StadtAN E29/VI 840). Exzellente Schwarzweiß-Fotografien zeigten hierin neben Objekten aus Museumsbestand auch Kunstschätze aus Tucher’schem Besitz, die Ende des Zweiten Weltkriegs vor der Zerstörung gerettet werden konnten. Im Germanischen Nationalmuseum hatten sie vorübergehend eine neue Heimat gefunden: Drei Fotografien in der „Erinnerungsgabe“ stellten den 1948 eingerichteten „Tuchersaal“ mit den in ihm präsentierten Exponaten vor. Zu seinem 50. Geburtstag verehrte das Museum Hans Christoph von Tucher 1954 „in Dankbarkeit“ ein weiteres Album: Die große lederbezogene Kapsel mit Klappdeckel enthielt als „Dokumente des 500-jährigen Mäzenatentums des Geschlechtes der Freiherrn von Tucher“ 57 lose Kartons mit aufgezogenen, handschriftlich bezeichneten Schwarzweiß-Fotografien. Drei Aufnahmen (Blatt 1–3) zeigten wiederum den „Tuchersaal“ aus verschiedenen Blickwinkeln. In diesem hatte – wohl in der Absicht, inhaltliche Bezüge zwischen einzelnen Objekten herauszustellen und anschaulich zu inszenieren – in den sechs Jahren seit seiner Eröffnung eine fast vollständige Neuordnung der Kunstwerke stattgefunden.

Author

Ulrike Berninger