Kanne (Gefäß)

Töpfermuseum Thurnau

Beschreibung

Günther Stüdemann (1890-1981), Gründer des Thurnauer Töpfermuseums, pachtete 1940 die stillgelegte Töpferei Pittroff in Thurnau. Der Brennofen der schon über 10 Jahre leerstehenden Töpferei, ein klassischer holzgefeuerter „Liegender Kasseler Ofen“, war nicht mehr gebrauchsfähig. Stüdemann nahm dies zum Anlass, den ersten elektrischen Brennofen in Thurnau in Betrieb zu nehmen – eine Neuerung, die aufgrund der im Vergleich leichten Bedienung dieser Öfen schon bald von den anderen Thurnauer Töpfern übernommen wurde.

Anders als die bestehenden Thurnauer Werkstätten fertigte Stüdemann neben einfachem Gebrauchsgeschirr auch individuell gestaltete Zierkeramiken an, die den Übergang vom Handwerk zum Kunsthandwerk markieren. Er experimentierte dabei mit unterschiedlichen Dekoren und Glasuren.

Die in Form eines Vogels gestaltete Kanne mit der Inventarnummer 1379 wurde 1965 gefertigt und von Günther Stüdemann mit G.ST signiert. In der Technik der Fayencemalerei wurde mit dem Pinsel Mangan, Chrom und Kupferoxyd auf eine weißdeckende Zinnoxydglasur aufgetragen. Das Gefäß wurde anschließend unter Luftausschluss bei 1010 Grad im Elektroofen reduzierend gebrannt.