Tafelbrunnen mit einem hohen Arkadenbau als Brunnenstock

Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg

Beschreibung

Diese Federzeichnung in grauer und schwarzer Tinte und grün, braun und grau laviert, gehört zu den zahlreichen Entwurfszeichnungen für Möbel, Bordüren und Tischgeräte, die sich in der Erlanger Sammlung befinden. Strittig ist jedoch, was die Zeichnung, entstanden wohl um das Jahr 1540, eigentlich darstellen soll. Über ein dreistufiges steinernes Podest mit Aufgang erreicht man ein langgestrecktes Brunnenbecken, in das über löwenköpfige Wasserspeier Wasser eingelassen werden kann. In der Mitte des Beckens erhebt sich ein hoher Turm, dessen Inneres über einen breiten Steg vom Beckenrand aus zugänglich ist. Ursprünglich wurde davon ausgegangen, dass es sich bei diesem Entwurf um einen der in Nürnberg so beliebten Tischbrunnen handeln könnte. Diese Zuordnung ist zwar nicht völlig von der Hand zu weisen, denn es sind aus dieser Zeit durchaus Tischbrunnen mit schlossartigem Aufbau bekannt, aber bei der Monumentalität der Brunnenanlange könnte es sich auch um einen Gartenbrunnen handeln.

Lange Zeit galt dieses Blatt als Werk eines Nachahmers Peter Flötners (gest. 1546), einen der bedeutendsten Nürnberger Künstler der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Nach neuesten Forschungen kann dieses Blatt nun mit gewissen Vorbehalten dem weiteren Umkreis Peter Flötners zugeordnet werden.