Amerbach (Amerpach, eigentl. Trolmann), Veit: 1503 Wemding — 13. 9.1557 lngolstadt; Gelehrter

Beschreibung

1517 Studium in Ingolstadt. 1521 Studium in Freiburg i. Br., 1522 in Wittenberg. 1526 durch Vermittlung Luthers Lehrer an der Lateinschule in Eisleben. 1528 in Jena, wohin die Universität Wittenberg wegen der Pest verlegt worden war. 1529 Magister. 1530 Ordinarius für „Phisica und Oratoria" in Wittenberg. Dort 1530 Dekan der Artistenfakultät. 1541 von Luther und dem sächsischen Kanzler Brück ins Wittenberger Konsistorium, der obersten protestantischen Kirchenbehörde, berufen. Auf Grund eingehender Studien der Kirchenväter ergaben sich bald Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Luther, vor allem in der Lehre von der Rechtfertigung und der des päpstlichen Primats. Seine Schrift „Quatuor libri de anima" (1542) bezog Gegenposition zu Melanchthons „Commentarius de anima" (1540). 1543 verließ er Wittenberg und trat gemeinsam mit seiner Familie wieder zum Katholizismus über. Fürstbischof? M. v. Hütten verschaffte ihm eine Anstellung am Eichstätter Gymnasium. Erhielt bald darauf eine Professur an der Universität Ingolstadt für Philosophie und Rhetorik. Galt als angesehener Horaz- und Cicero-Kommentator.

Genealogisches

Der Name Amerbach nach dem Herkunftsort der Familie bei Wemding. Hans Trolmann, Bauer († um 1520); (verh.) Elisabeth N. N.

Werke

Verz. v. H. J. Wetzer u. B. Weite, in: Kirchenlex.I, 1882.

Literatur

NDB 1; LThK 1; L. Fischer, Trolm. als Prof. in Wittenberg 1530-43,1926. Ma

Universitätsbibliothek Regensburg