Amort, Eusebius (Thomas): 15. 11. 1692 Bibermühle b. Bad Tölz/Obb — 5. 2. 1775 Polling/Obb; kath. Theologe, Augustiner-Chorherr

Beschreibung

Nach Studium am Jesuitengymnasium München 1709 Eintritt in das Augustiner-Chorherrenstift Polling; dort über fünfzig Jahre wissenschaftlich und als Lehrer in Philosophie, Theologie und Kirchenrecht tätig. Gründungsmitglied der Gelehrtengesellschaft „Der bayerische Musenberg" (1720), Mitautor des „Parnassus Boicus" (1722-1740). 1759 Gründungsmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Wichtiger Vertreter der bayerischen Aufklärung; zahlreiche Briefwechsel mit gelehrten Persönlichkeiten; Verfasser mehrerer Lehrbücher für die Priesterbildung; als wissenschaftliche Hauptwerke gelten: „De origine, progressu, valore ac fructu Indulgentiarum" (Augsburg 1735), ein Werk über Ablässe, über das sich die Päpste Klemens XII. und Benedikt XIV. positiv äußerten; sein philosophisches Hauptwerk ist die „Philosophia ad normam Burgundicae" (Augsburg 1730), in dem er versucht, die scholastische Philosophie mit den modernen Ergebnissen der Naturwissenschaft in Einklang zu bringen; sein dreibändiges kirchenrechtliches Werk „Elementa iuris canonici" (Augsburg 1757) wendet sich gegen den Febronianismus; einen Ausgleich zwischen extremem Rigorismus und leichtfertigem Probabilismus suchten seine moraltheologischen Werke „Theologia eclectica moralis et scholastica" (4 Bde., Augsburg 1752) und „Theologia moralis inter rigorem et laxitatem media" (Venedig 1757).

Genealogisches

[Verweis] Kaspar, Müller; M Ursula Paur.

Literatur

NDB 1;ADB 1.

Universitätsbibliothek Regensburg