Arbeo: um 723 — 783; Bischof von Freising und geistlicher Schriftsteller

Beschreibung

Arbeos genealogische Herkunft hängt mit der Gründersippe des Scharnitzklosters (bei Klais zwischen Garmisch und Mittenwald; später nach Schlehdorf am Kochelsee verlegt) zusammen. Dieselbe Adelsgruppe („Huosier") hat im 8./9. Jahrhundert nachhaltigen Einfluß auf die Besetzung des Freisinger Bischofsstuhls. Das politische Verhältnis zum Agilolfingerherzog Tassilo III. war offenbar nicht frei von Spannungen und scheint zu Besitzentfremdungen durch den Herzog geführt zu haben. Arbeo ist der Verfasser von Lebensbeschreibungen („Viten") der frühen Bistumspatrone von Freising und Regensburg, Korbinian und Emmeram (Vita Corbiniani bzw. Vita Haimhrammi), in denen die fränkische Herkunft der beiden Heiligen sowie das negative Verhalten der agilolfingischen Herzöge gegenüber den beiden Bischöfen (Exil Korbinians in Mais bei Meran bzw. Martyrium Emmerams bei Helfendorf i. Obb.) hervortritt. Arbeos Viten (aus den 760er Jahren) stellen, neben der Abrogans-Übersetzung als ältestes althochdeutsches Sprachdenkmal, die frühesten literarischen Sprachdenkmäler aus Bayern dar (in lateinischer Sprache).

Literatur

NDB 1; H. Löwe, A. v. F., in: Rhein. Vjbll 15/16,1950/ 51; Fr. Prinz, A. v. F. u. d. Agilulfinger, in: ZBLG 29, 1966. Mai

Universitätsbibliothek Regensburg