Arno: spätestens 746 — 24. 1. 821; Bischof (ab 798 erster Erzbischof) von Salzburg

Beschreibung

Stammte aus einem Adelsgeschlecht, das in der Gegend um Erding und Isen (nordöstlich Münchens) begütert war. 765 als Diakon, 776 als Presbyter der nahen Domkirche Freising genannt. 782 Abt des Klosters Elnon (im heutigen Belgien), das er auch nach seiner Ernennung zum Bischof von Salzburg in Händen behielt. A. gehörte dem gelehrten Hofkreis Karls des Großen um Alkuin und Angilbert an und genoß die hohe Wertschätzung Karls. Herausragender Vertreter der pro-karolingischen, nach dem Westen orientierten Adelsgruppen in Bayern. Vielfache Tätigkeit im Dienste des fränkischen Königs, unter anderem als Königsbote - „missus" - der Karolinger und bei auswärtigen Missionen. Nach dem Sturz Tassilos III. und der Erhebung Salzburgs zum Metropolitansitz besonderer Vertrauensmann für die Einfügung der bayerischen Kirche in das Karolingerreich. Leitete nach der Niederwerfung der Awaren die missionarische Expansion Salzburgs nach dem Südosten ein (Gebiet zwischen Donau, Drau, Raab). Unter ihm Herstellung von 150 Büchern für Schule und Bibliothek in Salzburg, eine Sammlung von Briefen Alkuins, ein (nicht erhaltenes) Annalenwerk sowie das früheste Besitzverzeichnis der Salzburger Kirche (sogenannte „Notitia Arnonis"), eine der wichtigsten Quellen zur Besitz- und Herrschaftsgeschichte des frühmittelalterlichen Bayern).

Literatur

NDB 1.

Universitätsbibliothek Regensburg