Aufseß, Hans Philipp Werner von: 7. 9. 1801 Schloß Oberaufseß/Ofr — 6. 5. 1872 Münsterlingen b. Konstanz; Historiker und Gründer des Germanischen…

Beschreibung

1817 -1822 Jurastudium an der Universität Erlangen. Aufnahme in die Burschenschaften und Eintritt für deren Ideale zeitlebens. Nach dem Tod seines Vaters Sichtung des Familienarchives und Plan zur Abfassung einer Familiengeschichte. Anlegung einer beachtlichen Sammlung, die zur Grundlage eines Museums geeignet war. 1830 Aufforderung durch König Ludwig 1., seine Sammlung öffentlich zur Anschauung und Belehrung auszustellen. Als Ort war Bamberg vorgeschlagen. 1832 Sammlung und Veröffentlichung der Geschichtsquellen und Gründung des „Anzeigers für Kunde des Deutschen Mittelalters" . Herausgabe dieser Zeitschrift bis 1833 vom Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg unter dem Titel „Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit". 1832 Übersiedelung nach Nürnberg. Am 17. August 1852 Gründung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg und 1856 Kauf des Kartäuserklosters. Die der Stadt gehörenden Teile gingen als Schenkung an das Museum. Am 11. September 1857 Eröffnung des Museums. Die Sammlungen Aufseß waren vom Museum aufgekauft worden und rückten in den Mittelpunkt desselben. 1862 Rücktritt und Kaufeines Gutes in Kreßbronn/Bodensee. 1868 Teilnahme an der Gründung des Vereins für Geschichte des Bodensees. 1872 bei der Eröffnungsfeier der Universität Straßburg - durch ein Mißverständnis - für einen Franzosenfreund gehalten und von jungen Leuten mißhandelt, woran er starb.

Genealogisches

[Verweis] Friedrich Wilhelm Ernst, preuß. Regierungsrat (1758-1821); M Albertine v. Crailsheim-Rügland (†  1816); (verh.) 1824 Charlotte v. Seckendorff-Aberdar (†  1882).

Werke

Verz. s. Lebensläufe Franken 1, 9 ff.

Literatur

NDB 1; Lebensläufe Franken 1.

Universitätsbibliothek Regensburg