Bülow, Hans Guido von (Ps. Peltast, W. Solinger): 8. 1. 1830 Dresden — 12. 2. 1894 Kairo; Dirigent

Beschreibung

Frühe musikalische Begabung. Gab das begonnene rechtswissenschaftliche Studium (in Berlin und Leipzig) zugunsten der Musik auf und siedelte deshalb zu R. Wagner in die Schweiz über. Weitere Ausbildung bei Fr. Liszt in Weimar. Komponist und Mitarbeiter der „Neuen Zeitschrift für Musik". Erste Konzertreisen in Deutschland und Österreich. 1855 Klavierlehrer am Sternschen Konservatorium. 1864 Berufung nach München durch König Ludwig II. von Bayern. Unter seiner Leitung erfolgten hier die Uraufführungen des „Tristan" (1865) und der „Meistersinger" (1868). B. verließ jedoch München wieder wegen der bevorstehenden Scheidung von seiner Frau und zog nach Florenz. In der weiteren Folge verschiedene Konzertreisen (Amerika, Rußland, England) sowie Anstellungen in Hannover (1. Hofkapellmeister 1877) und Meiningen (Hofmusikintendant 1880-85). Bülows Bedeutung liegt neben seiner Tätigkeit als Pianist und Musikpädagoge besonders in seinem Einsatz für das Musikschaffen Wagners, danach des noch umstrittenen Brahms. Er darf auch als Förderer von R. Strauss gelten.

Genealogisches

[Verweis] Eduard, Novellist (1803-53); M Franziska Stoll (1806-88); (verh.) 1) 1857 (Cf 1870) Cosima (1837-1930), illeg. T von Fr. Liszt u. Gräfin d'Argoult ((verh.) 2) R. Wagner, Komponist), 2) 1822 Marie Schanzer, Hofschauspielerin.

Literatur

NDB2;MGG2.

Universitätsbibliothek Regensburg