Eckart, Johann Dietrich: 23. 3.1868 Neumarkt/Opf — 26. 12. 1923 Berchtesgaden; Schriftsteller

Beschreibung

Nach Abbruch des Medizinstudiums Redakteur bei kleineren Zeitungen. Dann nach unsteten Wanderjahren in Berlin Literat. Seit 1913 in München. 1918-1921 Herausgeber der Wochenschrift „Auf gut deutsch", in der er gegen die „Novembergesinnung" polemisierte, wodurch er mit der „Deutschen Arbeiterpartei" und somit mit Hitler in Berührung kam. 1921 Chefredakteur des „Völkischen Beobachters". Als Schriftsteller bekannt durch die Umdichtung des „Peer Gynt" von Ibsen (1912), in der er diese Figur zur faustischen Gestalt, zum germanischen „lichtsuchenden" Geist machte. Gedichte, Novellen, Romane und Theaterstücke, u. a. das Drama „Heinrich der Hohenstaufe", 1915, in dem er den weltweiten Führungsanspruch des deutschen Wesens formulierte. Radikale nationalistische, antidemokratische, antiklerikale und antisemitische Ansichten. Für Hitler um 1919 in München eine Art Mentor, wodurch er auf diesen beträchtlichen Einfluß ausübte. Somit einer der ideologischen Väter und Propagandisten des frühen Nationalsozialismus.

Genealogisches

[Verweis] Georg Christian, Notar (1820-1895); M Maria Anna Ther. Henr. Bösner (1841-1878); (verh.) 1913 (o|o 1921) Rosa Wiedeburg, verw. Marx.

Literatur

NDB 4; Kosch, Lit.-Lex.; P. W. Becker, Der Dramatiker D. E. Ein Beitrag zur Dramatik des Dritten Reiches, 1970 (Diss.); M. Plewina, Auf dem Weg zu Hitler. Der sche" Publizist D. E., 1970.

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