Eisner, Kurt: 14. 5. 1867 Berlin — 21. 2. 1919 München (ermordet); Politiker und Schriftsteller

Beschreibung

Nach Philosophie- und Germanistikstudium, journalistische Lehrjahre in Frankfurt/Main. Nach einer Verurteilung wegen Majestätsbeleidigung Übergang von den Nationalsozialen zu den Sozialdemokraten. 1898-1905 Redakteur des „Vorwärts". 1905 Entlassung als Revisionist. 1907-1910 Leitung der „Fränkischen Tagespost" in Nürnberg. Seither als freier Schriftsteller in München ansässig. Während des I. Weltkrieges zunächst für die Bewilligung der Kriegskredite, ab 1917 Anschluß an die USPD. 1918 Initiator des Streikes der Rüstungsarbeiter und Verhaftung. Entfesselte in München die Revolution, stürzte das Königtum der Wittelsbacher ohne großen Widerstand, trat an die Spitze des Arbeiter- und Soldatenrates und wurde am 8.11. Ministerpräsident und Minister des Auswärtigen. Es ging ihm um eine innere Erneuerung über die Parteien hinweg. Er wurde zum bayerischen Partikularisten. Als Jude und angeblicher Bolschewist wurde er für alle Gegner der Revolution immer mehr zu deren Inbegriff. Auf dem Weg zur Landtagseröffnung, in der er möglicherweise seinen Rücktritt erklären wollte, wurde er von Graf? Arco erschossen. Seine Ermordung löste die Ausrufung der Räterepublik aus.

Genealogisches

[Verweis] Emanuel, Kaufmann (1827-1899); M Hedwig Levenstein (1839-1918); (verh.) 1) 1892 (dp 1917) Elisabeth Hendrich, Kunstmalerin (* 1867), 2) 1917 Elise Belli, Redakteurin (* 1887).

Werke

Wilh. Liebknecht, 1900, 21906; Das Ende d. Reichsm. 1907; Die neue Zeit, 2 Bde., 1919; Ges. Schrr., 2 Bde., 1919.

Literatur

NDB 4-, BWB 1; F.- Schade, E. u.

Universitätsbibliothek Regensburg