Frank, Hans: 23. 5. 1900 Karlsruhe — 16. 10. 1946 Nürnberg (hingerichtet); Jurist und nationalsozialistischer Politiker

Beschreibung

1919 Freikorps-Mitglied und Beitritt zur völkischen Thule-Gesellschaft und zur Deutschen Arbeiterpartei. 1919-1924 Rechtsstudium in München, Wien und Kiel; Promotion zum Dr. jur. 1927 Rechtsanwalt in München. 1923 als SA-Mann Teilnahme am Hitler-Putsch. 1927 Beitritt zur NSDAP. Baute deren Rechtsabteilung sowie den Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen auf. Seit 1930 Reichstagsabgeordneter. 1933 bayerischer Staatsminister der Justiz und Reichskommissar für die Gleichschaltung der Justiz in den Ländern. Wurde so zum fuhrenden Rechtspolitiker des .Dritten Reiches' - u. a. als Präsident der von ihm 1933 gegründeten Akademie für Deutsches Recht. Seit 1935 Reichsminister ohne Geschäftsbereich. 1939 Chef der deutschen Militärverwaltung im westlichen Polen und dann Generalgouverneur für die besetzten polnischen Gebiete, also verantwortlich für die gewalttätige Besatzungspolitik. Seine Positionen in der NSDAP und an der Spitze der Akademie für Deutsches Recht und des Rechtswahrerbundes verlor F., als er 1942 infolge Kompetenzstreitigkeiten mit Himmler in Ungnade fiel.

Genealogisches

[Verweis] Karl, Rechtsanwalt; M Magdalena Buchmeier; (verh.) 1925 Brigitte Herbst.

Werke

Nat. soz. Hdb. f. Recht u. Gesetzgebung, 1935; Rechtsgrundlegung d. nat.soz. Führerstaates, 1938; Recht u. Verwaltung 1939; Die Technik d. Staates, 1942.

Literatur

NDB 5; BWB 1.

Universitätsbibliothek Regensburg