Frauendorfer, Heinrich von: 27. 9.1855Hö — 23. 7. 1921 Geiselgasteig/München; bayer. Verkehrsminister

Beschreibung

Gymnasium in Metten, Regensburg und Landshut. In München 1874 Studium der Rechtswissenschaften. 1882 Assistent bei der Verwaltung der Bayerischen Staatsbahnen. 1880 Generaldirektionssekretär im Ministerium des Königlichen Hauses und des Äußeren, zuständig für Verkehrsangelegenheiten. 1900 als Ministerialrat Leiter der Verkehrsabteilung. 1904 Minister des neu gegründeten Verkehrsministeriums (Eisenbahnen, Post, Telegrafie, Schiffahrt). Seine Pioniertaten waren eine vollautomatische Großfernsprechanlage, der bargeldlose Postscheckverkehr, die Mainkanalisierung und 1905 Postauto. Sozial eingestellt, „Roter Heinrich". Parteipolitisch neutral. 1912 Sturz als Minister wegen der Ablehnung der Forderung des Zentrums, die Beamten zu verpflichten, sich nicht als Sozialdemokraten zu betätigen. 1918/19 parteiloser Fachminister im Kabinett ?K. Eisner, dann J. Hoffmann und? G. v. Kahr. 1919 Verhandlungsfuhrung beim Übergang der bayerischen Post und Bahn an das Reich. Nach Auflösung des Verkehrsministeriums 1920 Staatssekretär der Zweigstelle Bayern des Reichsverkehrsministeriums; als „Revolutionsminister", „Verschacherer" der bayerischen Reservatsrechte persönlich diffamiert. Bekannter Numismatiker.

Genealogisches

[Verweis] Franz Xaver, Lehrer; M Franziska Bauer; (verh.) 1893 Helene Mühlthaler.

Literatur

Schärl; D. Görgner, Ein Verkehrsminister aus der Oberpfalz, in: O 64,1976. Ra

Universitätsbibliothek Regensburg