Gärtner, Johann Friedrich von: 10. 12. 1791 Koblenz — 21. 4. 1847 München; Architekt und Baumeister

Beschreibung

Ab 1809 Schüler von K. v. Fischer an der Münchner Akademie. Ab 1812 Studium in Karlsruhe bei Weinbrenner und 1814 in Paris bei Percier und Fontaine. Dann zunächst in London. 1820 Nachfolger Fischers an der Münchner Akademie und gleichzeitig Direktor der Nymphenburger Porzellanmanufaktur. 1841 Nachfolger von ?P. Cornelius als Direktor der Akademie. Erst allmählich konnte er sich gegenüber dem zunächst noch beherrschenden L. v. Klenze durchsetzen, neben und nach dem er zum führenden Architekten im Kreis um Ludwig I. von Bayern aufstieg. Der nördliche Teil der Münchener Ludwigstraße ist im besonderen sein Werk; Staatsbibliothek, Ludwigskirche, die Salinendirektion, Universität, Max-Joseph-Stift und Siegestor (ausgeführt 1831- 50). Auf zwei Griechenland-Reisen für den dortigen König Otto tätig (Residenzbau). Baugesinnung im Gegensatz zu L. v. Klenze aus dem Geist eines romantischen Historismus heraus, mit einem aus Mittelalter und Frührenaissance entlehnten Formenschatz (Rundbogenstil), den G. auch mit neuen konstruktiven Gedanken zu verbinden suchte. Sein bedeutendster Schüler ist Fr. Bürklein. Neben Klenze der bedeutendste Architekt Ludwigs I.

Genealogisches

[Verweis] Joh. Andreas d.J., Architekt (1744-1826); M Barbara Sachs (1765-1818); (verh.) 1) 1822 Katharina Heß (1796-1832), 2) 1834 Lambertine Heß (1804-1852).

Werke

u. a. in München: Feldherrnhalle, Wittelsbacher Palais, Südfriedhof; Befreiungshalle b. Kelheim; Umgestaltung der Dome in Bamberg, Regensburg, Speyer; Verz. s. NDB 6, 21.

Literatur

NDB 6; O. Hederer, Friedrich von Gärtner (1792-1847), Leben u. Werk (= Studien zur Kunst d. 19. Jh., 30), 1976.

Universitätsbibliothek Regensburg