Gerhard(t) (Gherardi, Girardi), Hubert (Hubrecht, Ruprecht, Robert): um 1550 Amsterdam (?) — † 1622/23 München; Bildhauer

Beschreibung

Wahrscheinlich aus Amsterdamer Künstlerfamilie. Erste belegte Arbeiten seit 1581 für die Fugger: Ausstattung von Schloß Kirchheim. Um 1584 von Herzog Wilhelm V. von Bayern nach München berufen. 1590 Hausbesitzer in München. Dort Austattung der Michaelskirche (Fassadengruppe des Erzengels Michael, vier Wappenlöwen - später vor den Residenzportalen), der Residenz (Perseusbrunnen; Diana-Bavaria - später auf den Hofgartentempel verlegt), Muttergottes für den Hochaltar der Frauenkirche, später als Patrona Bavariae auf der 1638 errichteten Säule auf dem Marienplatz. Auch Arbeiten für Maximilian I. von Bayern: Bronzedenkmal für dessen Bruder Kardinal Philipp Wilhelm (†  1598) im Regensburger Dom. Um 1600 im Dienst Erzherzog Maximilians des Deutschmeisters: Ausstattung der Deutschordensresidenz Mergentheim. 1602 mit seinem Herrn, der zum Statthalter von Tirol ernannt wurde, nach Innsbruck. Dort Grabmalsprojekt in der Stadtpfarrkirche; von seinem Schüler Kaspar Gras vollendet. 1604 angebotene Berufungen an den Kaiserhof in Prag, 1607 nach Brüssel. 1607 Wappenverleihung. 1613 Rückkehr nach München. 1618 letztes bekanntes Werk: Bronzegruppe St. Eustachius für Schloß Neudeck bei München. Vertreter eines klassizistisch geprägten Manierismus, der italienische und deutsche Einflüsse vereint. Vor allem für die süddeutsche Plastik bis ins 18. Jahrhundert von vorbildlicher Wirkung.

Genealogisches

(verh.) Magdalena N. N.

Literatur

NDB6;Th.-B. 13.

Universitätsbibliothek Regensburg