Göring, Hermann Wilhelm: 12. 1. 1893 Marienbad b. Rosenheim — 15. 10. 1946 Nürnberg (Selbstmord); nationalsozialistischer Politiker

Beschreibung

Kindheit und Schule in Fürth und Ansbach. Anschließend Kadettenanstalt in Karlsruhe. 1915-1918 Jagdflieger. Ab 1917 Kommandeur der Jagdstaffel Richthofen (Orden Pour-le-merite). Nach dem Krieg Vertreter deutscher Flugfirmen und Pilot in Skandinavien. 1921 Rückkehr nach Deutschland. Studium der Nationalökonomie und Geschichte in München. 1922 Bekanntschaft mit Hitler und Eintritt in die NSDAP. Aufbau der SA. 1923 schwere Verwundung beim Hitler-Putsch. Flucht nach Österreich, 1924 nach Schweden. Nach Amnestie 1926 Rückkehr nach Deutschland. Ende 1927 neue Kontakte zu Hitler. 1928 Reichstagsabgeordneter der NSDAP; 1932 Wahl zum Reichstagspräsidenten. 1933 Mitglied der Reichsregierung. Leitung des preußischen Innenministeriums (bis 1934). Initiator der Gestapo, Errichtung von Konzentrationslagern. 1933 preußischer Ministerpräsident. 1933 Reichsminister der Luftfahrt. 1936 Reichstagsbeauftragter für den Vierjahresplan. Spannungen mit anderen nationalsozialistischen Kräften aufgrund seiner Machtfülle. 1940 Reichsmarschall. Permanenter Rückgang seines politischen und militärischen Einflusses. Kriegsverlauf und persönliche Neigungen verstärkten Kritik an G. 1945 Pläne zur Machtübernahme. Verhaftung durch die SS. Mai 1945 Gefangennahme durch die Amerikaner. November 1945 bis Oktober 1946 als Angeklagter vor dem internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg.

Genealogisches

[Verweis] Heinrich, Reichskommissar für Deusch-Südwestafrika u. Ministerresident in Haiti und San Domingo (1838-1913); M Franziska Tiefenbrunn (1859-1923); GD 1) Carin v. Kantzow, geb. v. Fock (1888-1931), 2) Emmy Sonnemann (* 1899).

Literatur

NDB6;BWB1.

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