Gürtner, Franz: 26. 8. 1881 Regensburg — 29. 1. 1941 Berlin; Reichsjustizminister

Beschreibung

Nach Rechtsstudium als Angehöriger des Maximilianeums 1909 Syndikus eines Brauereiverbandes und Staatsanwalt. 1912 Amtsrichter. 1909 Personalreferent im Justizministerium. 1920 Landgerichtsrat in München, 1921 Oberregierungsrat im Justizministerium. 1922 als Vertreter der deutsch-nationalen Bayerischen Mittelpartei Staatsminister der Justiz. 1932 Reichsjustizminister im Kabinett Papen, als welcher der bewährte Fachmann von Hitler übernommen und damit in einen Dauerkonflikt zwischen seiner rechtsstaatlichen Einstellung und der nationalsozialistischen Rechtsideologie verstrickt wurde. Rechtspositivistische Haltung und Überschätzung der eigenen Widerstandsmöglichkeiten hielten G. in seinem Amt, in dem er immer mehr zum Ausfuhrungsorgan totalitärer Rechtsperversion absank.

Genealogisches

[Verweis] Franz, Lokomotivführer, M Maria Weinzierl; (verh.) 1920 Luise Stoffel.

Werke

Das neue Strafrecht. Ber. d. amtl. Strafrechtskomm., hrsg. mit R. Freisler, 1936; Das kommende dt. Strafverfahren. Ber. d. amtl. Strafprozeßkomm., 1938 (Hrsg.); zahlr. Aufsätze in: Dt. Justiz, 1933-40 (hrsg. v. G.).

Literatur

NDB7;BWB1.

Universitätsbibliothek Regensburg