Hartlieb, Johannes: um 1400 — 18. 5. 1468; Arzt, Schriftsteller

Beschreibung

Um 1430 im Dienst Herzog Ludwigs des Bärtigen von Bayern-Ingolstadt als Übersetzer und juristischer Berater. 1437 Bruch mit dem Herzog. Zwischen 1433 und 1435 Verfasser eines Mondwahrsagebuches, 1440 des „Buchs Ovidy", einer Liebeslehre nach der Vorlage des Andreas Capellanus. 1440 Leibarzt, Berater und Diplomat im Dienst Herzog Albrechts III. von Bayern-München. An der bayerischen Klosterreform beteiligt. Durch den Einfluß Nikolaus' von Cues Abwendung von abergläubischen Neigungen. 1455/56 Verfasser des „Buchs aller verbotenen Künste" für Markgraf Johann von Brandenburg-Kulmbach. Übersetzer von medizinischen und dichterischen Texten („Secreta mulierum", „Dialogus miraculorum"). 1465 Leibarzt Herzog Sigmunds von Bayern. Seine gewandten Übersetzzungen und eigenen literarischen Erzeugnisse weisen ihn als höfisch-konservativen Literaten des Spätmittelalters aus.

Genealogisches

[Verweis] Wilhelm, Keller; (verh.) Sibilla Newfarer.

Literatur

NDB 7; K. Drescher, J. H., Über sein Leben u. seine schriftsteller. Tätigk., in: Euphorion 25,1924. Ma

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