Herkomer (Herkommer), Johann Jakob: 1652 Sameister b. Roßhaupten (Allgäu) — 27. 10. 1717 Füssen; Bildhauer und Baumeister

Beschreibung

Nach Lehrzeit als Maler langjähriger Aufenthalt und Architekturstudium in Italien, Heimkehr 1685; neue Italienreise bis Rom ab 1694, schulte sich an Palladios Bauten. Nach der Heimkehr umfangreiche Bautätigkeit sowie von den Zeitgenossen gerühmte Modernisierungen mittelalterlicher Bauten. Wirkte an den Planungen für Ottobeuren und Zwiefalten mit. Gilt neben Fr. Beer v. Blaichten als maßgeblicher Vertreter der ersten Generation deutscher Barockbaumeister, der es besonders gut verstand, den klassischen italienischen Stil deutschen Gegebenheiten anzupassen.

Genealogisches

[Verweis] Balthasar, Tafernwirt; M Barbara Hiemer.

Werke

Familienkapelle der Herkomer in Sameister nach 1685; Kirche und Klosterbauten St. Mang in Füssen ca. 1700-1717; Seitenkapellen der Kemptener Stiftskirche um 1705; Pfarrkirche Oberbeuern 1709; Wallfahrtskapelle Hl. Kreuz bei Kempten 1711; Entwurf des Grabmals für Fürstbischof Johann Christoph von Freyberg im Augsburger Dom 1713; Klosterkirche Fultenbach ab 1717 (1811 abgerissen); Stadtpfarrkirche St. Jakob in Innsbruck (von ?J. G. Fischer stark abweichend fertiggestellt); Erneuerung mittelalterlicher Bauten: St. Moritz und kath. Hl. Kreuz in Augsburg.

Literatur

NDB 8; Lebensbilder Schwaben 5; H. Dussler, Der Allgäuer Barockbaumeister J. J. H., Leben und Werk, 1956.

Universitätsbibliothek Regensburg